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27.07. - 8. Kurs Spätsommerpflege

Aktualisiert: 30. Juli 2019

Hallo liebe Imker,


den Kurs haben wir heute wieder mit einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück gestartet. Edwin hat uns heute mit frischen Gepäck und selbstgemachten Marmelade Versorgt. Roswitha hat uns eine Kostprobe von Ihrem leckeren Honig zur Verkostung mitgenommen.


Ich bin sehr froh darüber, dass wir eine so harmonische gemütliche Gruppe sind.

Jeder gemeinsame Kurs mit euch macht mir großen Spaß und Freude.


Theorie

In der Theorie habe wir heute die Spätsommerpflege vom letzten Kurs wiederholt und haben uns die nächsten wichtige Schritte angesehen.

- Mitte August - Mitte September auffüttern der Völker (Kontrolle mit Waage)

1 Zarge EHM 10 Rahmen ca. 13-15 Kg

2 Zargen EHM 10 Rahmen 22-25 Kg je nach Region

- Einwintern der Völker

- Kontrollbehandlung/ natürlicher Abfall Sep.. Okt. regelm. Kontrolle!

(mind. alle 3 Wochen 3 Tage) um eine Reinfektion durch die Varroamilbe rechtzeitig zu

erkennen und entsprechend zu reagieren.

- Absichern gegen Mäuse


Spätsommerpflege

Heute haben wir uns im Kurs mit dem wohl wichtigsten Thema bei der Imkerei beschäftigt, nämlich die Strategie bei der Spätsommerpflege.


Ich habe nach dem Abschleudern den natürlichen Abfall der Milbe binnen 24 Stunden kontrolliert. Dabei sind bei den Völkern in der Hütte 1-2 Milben abgefallen, im Garten 6 bzw. 11 MIlben.


Richtwerte

Bei Wirtschaftsvölker Ende Juli ist ein Abfall von bis zu 5 Milben binnen 24 Stunden ok.

Bei 10 Milben sollte man möglichst bald mit der Behandlung beginnen.

Für Ableger gilt der halbe Wert.


Es ist sehr wichtig, dass man sich vor der Behandlung einen Eindruck macht,

wieweit die Völker unter der Milbe leiden.


Daher hängt bei mir die Strategie gegen die Milbe von dem jeweiligen Volk ab (Befallungsgrad durch die Milbe)


20.07. - 1. Behandlung mit Varromed

Da der natürlich Abfall nicht so hoch war,

habe ich mich für eine Kontrollbehandlung mit Varromed entschieden.

Ich habe am 20.07. die Völker entsprechend der Beschreibung mit Varromed behandelt.

beim Kurs am 27.07. haben wir die Varroatasse kontrolliert.


Im Garten hatte ich bei einem Volk 9 Milben, bei meinem fleißigen Wirtschaftsvolk

(5 Zargen 45 Kg Honig diese Saison) waren es ca. 210 Milben


27.07. - Spätsommerpflege Praxis

Daher habe ich bei dem schwach befallen Volk nur eine tlw. Brutentnahme durchgeführt.

D.h. ich habe altes dunkles Wabenmaterial entfernt und durch neue ausgebaute Waben und tlw. MIttelwände ersetzt. (Stockhygiene)


Bei dem stark befallenen Volk habe ich aufgrund des hohen Abfalls eine komplette Brutentnahme durchgeführt.

Dabei ist es sehr wichtig sich zu versichern, dass das Volk nicht Weisellos ist!


Anschließend habe ich erneut mit Varromed behandelt.


In der Bienenhütte hatte ich nach der Varroabhandlung (am 20.07.) bei den Völkern einen max. Abfall von bis zu 6 Milben (Grenzwert < 150 Milben bei 2 Zargen)


Daher habe ich auch bei diesen Völkern nur die Stockhygiene durchgeführt.

Zusätzlich habe ich erneut mit Varromed behandelt und die Varroatasse mit Fett eingestrichen, damit die Ameisen die Milben nicht verschleppen und somit das Ergebnis verfälschen.


Zusätzlich zur Varroatasse habe ich auch die Brutwaben genau kontrolliert ob es ausgebissene Zellendeckel gibt bzw. ob man auf den Bienen Milden sieht.

Dabei hilf es immer die Wabe zu photographieren und anschließend in Ruhe genau zu untersuchen ob man Milben auf den Bienen sieht.


Da die Brutwaben sehr schön aussehen, nichts ausgebissen ist, auf den Bienen keine Milben sitzen, habe ich mich für die tlw. Brutentnahme (Stockhygiene) entschieden.


Bevor ich die Waben im Dampfwachsschmelzer eingeschmolzen habe, kontrollierte ich die Zellen, ob sich auf der Brut viele Milben befinden. Das Ergebnis war bei 20 Zellen negativ. Letztes Jahr waren bei der Brut tlw. 3-4 Milben pro Biene oben um.


Es ist bei der Spätsommerpflege sehr wichtig zu kontrollieren, ob Eier bzw. eine Königin im Volk ist.


Bei 2 meiner guten Wirtschaftsvölkern haben sich die Völker eine Nachschaffungszelle gebaut. Nachschaffungszellen sind in der Mitte der Wabe gebaut und weisen darauf hin, dass das Volk mit Ihrer König nicht zufrieden ist. (krank/ zu alt Königi verliert an Geruch)

[Weiselzellen (April-Mai) werden am Rand der Wabe gebaut]


Somit haben mir meine Bienen die Entscheidung abgenommen meine Königen 2017 zu ersetzt.


Das ist der natürliche Lauf bei den Bienen, dass Volk weiß immer was zu tun ist um den Fortbestand des Volkes zu sichern.


Letztes Jahr hat mein Volk welches heuer die 45 Kg Marke geknackt hat ebenfalls Anfang August ihre Königin ausgetauscht und waren 2019 ein sehr starkes und ertragreiches Volk.


Wenn man mehrere Völker an einem Standplatz hat ist es sehr wichtig, dass man auf die Fütterung der Völker achtet und die Völker wenn möglich gleich stark sind.

Nicht, dass sich die Völker gegenseitig ausrauben.


Dabei hilft es die Fluglöcher entsprechend der Volksstärke einzuengen, damit sich die schwächeren Völker durch den kleineren Eingang besser verteidigen können.


Grundsätzlich hört das räubern erst auf wenn nichts mehr zu holen ist.


Daher das Volk am Abend weit wegstellen (über 3 km) damit man es noch retten kann.

Auf den alten Standort eine Beute stehen lassen mit 1 Futterwabe.


Wenn die Räuber am nächsten Tag wieder kommen, rauben Sie den Rest aus.

Bemerken die Räuber, dass es nichts mehr zu holen gibt, lassen Sie die Beute wieder in Ruhe.

Somit kann man nach ca. 2 Wochen das ursprüngliche Volk wieder auf den Platz stellen.


Wichtig ist, dass man in der Ortsgruppe einheitlich behandelt und bis mitte August die Behandlung abgeschlossen hat.



Hierbei geht es darum, dass wir eine Reinfektion durch die Milbe in der Ortsgruppe vermeiden.

Daher bitte unbedingt einhalten auf Rücksichtnahme auf den Nachbar-Imker.


Ich wünsche euch allen viel Erfolg bei der Spätsommerpflege

und hoffe sehr auf gesunde und starke Völker 2020.


PS: Wichtig ist es auch nur saubere Waben ordentlich verschlossen aufzuheben.

Ich habe in der Hütte letzte Woche eine Wabe vergessen zu verpacken und eine Woche später war schon die Wachsmotte darauf.


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